“Westlich des Ortskerns gegenüber dem Friedhof als Solitär gelegene Scheune von 1930, möglicherweise als Schafstall erbaut. Massiv in Ziegelmauerwerk errichtet. Ortsgeschichtliche Bedeutung durch das eher in die Zeit des 18. Jhs. gehörende Mansarddach mit Krüppelwalmen”

Dem vollständigen Erhalt der Dachkonstruktion galt das Hauptaugenmerk.
Die Ziegelsteinhülle wurde nur dort wo es für die Belichtung unbedingt notwendig war mit Öffnungen versehen.
Das neu eingestellte Obergeschoss mit seiner Galerie belastet die historische Konstruktion nicht, vielmehr “schweben” die neuen Deckenbalken über dem vorhandenen Unterzug.

Der Raum zwischen der “alten Ziegelscheune” und dem “diffussionsoffenen Innenhaus” wurde vollständig mit Holzfaserdämmung ausgeblasen. Die daraus resultierende ausgesprochen gute Gebäudehülle und das durch eine Geo-Solar-Wärmepumpe (Wirkungsgrad von 5,6) sehr gute Heizsystem machen das Gebäude zu einem hoch effizienten Wohnhaus. Der lehmige Boden des Amöneburger Beckens dient dabei als idealer Wärmespeicher. Das Haus erfüllt so höchste energetische Anforderungen.

Die beim Abbruch angefallenen Ziegelsteine, die einst in Sichtweite zur Scheune in einer alten Ziegelei gebrannt wurden, wurden gesäubert und für die mit einer Lehre traditionell gemauerten Segmentbögen auf der SSO-Fassade wiederverwendet.

Im Inneren fanden natürliche Materialien wie Eiche geölt für Treppen, Innenfensterbänke und Dielenböden sowie Lehmbauplatten und Lehmputze Verwendung.

Eine Zisterne vor dem Gebäude senkt den Wasserverbrauch durch die Gartenbewässerung und die Brauchwassernutzung.

Für den neu entstandenen Wohnraum wurde keine Fläche versiegelt, die Artenvielfalt des Bauerngartens konnte erhalten bleiben.